Schutz vor biologischer Kontamination: EN 14126-Norm für Arbeitskleidung
EN 14126 ist die europäische Norm für Arbeitskleidung, die Schutz vor biologischen Kontaminationsrisiken wie Kontakt mit Blut, Viren, Bakterien, Aerosolen oder Trockenverschmutzung bietet.
Diese Kleidung wurde entwickelt, um zu verhindern, dass Krankheitserreger über Flüssigkeiten, die Luft oder Staubpartikel mit der Haut oder der darunter getragenen Kleidung in Kontakt kommen.
Was bedeutet EN 14126?
Die Norm EN 14126 beschreibt die Anforderungen und Prüfverfahren für Kleidung, die Schutz vor einer Kontamination durch infektiöse Agenzien bietet. Die Norm verwendet eine Testfamilie von vier internationalen Standards, die jeweils einen anderen Kontaminationsmechanismus simulieren – von der flüssigen bis zur trockenen Übertragung.
Die Kleidung muss nachweislich beständig gegen Blut, Körperflüssigkeiten, Viren, Bakterien und kontaminierte Aerosole sein, je nach der Situation, in der sie verwendet wird.
Symbol und technische Anforderungen der EN 14126
Kleidung, die der EN 14126 entspricht, ist an dem Biogefährdungssymbol zu erkennen. Die Leistungsfähigkeit wird anhand von vier Testmethoden und entsprechenden Schutzklassen bestimmt.
Die wichtigsten Prüfkategorien sind:
ISO 16603 / ISO 16604 – Schutz vor Blut und Viren
- Prüfung mit synthetischem Blut und einem Bakteriophagenvirus unter Druck
- Klasse 1–6: Je höher die Klasse, desto höher der Prüfdruck, bei dem keine Durchdringung auftritt
EN ISO 22610 – Schutz vor feuchten Mikroben bei Reibung
- Simuliert die Kontamination mit feuchten Bakterien durch Kontakt mit Flüssigkeiten oder feuchten Oberflächen
- Klasse 1–6: Höhere Klasse bedeutet bessere Barriere
EN ISO 22611 – Schutz vor bakterientragenden Aerosolen (in der Luft)
- Test auf Durchdringung durch Mikrobenaerosole
- Klasse 1–3 oder 1–6, je nach verwendeter Methode
EN ISO 22612 – Schutz vor trockener Kontamination (Staubpartikel mit Bakteriensporen)
- Misst den Prozentsatz der Bakterienpenetration
- Klasse 1–3: Je niedriger der Penetrationsprozentsatz, desto besser der Schutz

Wo wird EN 14126-Arbeitskleidung verwendet?
EN 14126-Arbeitskleidung wird in Arbeitsumgebungen verwendet, in denen eine Exposition gegenüber infektiösen Stoffen auftreten kann. Die Kleidung schützt vor Kontamination durch Flüssigkeiten, Aerosole oder trockene Partikel.
Häufige Branchen und Anwendungen:
- Gesundheits- und Rettungsdienste (Krankenhäuser, Rettungsdienst)
- Labore und Testanlagen
- Abfallentsorgung und Sanierung
- Pharmazeutische und biotechnologische Industrie
- Wartungs- oder Reinigungsarbeiten in kontaminierten Räumen
Die richtige Wahl der Klasse hängt vom Ausmaß der Exposition ab: Spritzer, Aerosole oder direkter Kontakt mit kontaminiertem Material.
Prüfverfahren nach EN 14126
Die Kleidung wird auf vier Arten von Kontaminationswegen getestet:
- Flüssigkeitskontamination – Widerstandsfähigkeit gegen Blut und Viren unter Druck.
- Kontaktkontamination – Widerstandsfähigkeit gegen feuchte Mikroben bei Reibung.
- Luftübertragene Kontamination – Schutz vor bakterientragenden Aerosolen.
- Trockene Kontamination – Schutz vor kontaminiertem Staub mit Bakteriensporen.
Jeder Test führt zu einer Schutzklasse. Je höher die Klasse, desto besser die Barriere gegen Infektionserreger.
Leistungs- und Designanforderungen der Norm
Die Norm enthält keine festen Anforderungen an das Design der Kleidung, sondern legt klare Richtlinien für Design und Verwendung fest:
- Die Kleidung muss EN ISO 13688 hinsichtlich Passform und Komfort entsprechen.
- Der Stoff und die Nähte müssen dem spezifischen Testdruck oder der spezifischen Kontaminationsform standhalten.
- Die Kleidung muss gut sitzen, um eine Kontamination durch Öffnungen zu verhindern.
- Die Kleidung muss in Kombination mit Handschuhen, Gesichtsschutz und Stiefeln getragen werden.
- Korrekte Ausziehverfahren sind unerlässlich, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden.
Schulung EN 14126: Arbeiten mit biologischen Risiken und infektiösen Stoffen
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