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Schutz vor kurzzeitigem Flammkontakt: EN ISO 14116-Norm für Arbeitskleidung

EN ISO 14116 ist die europäische Norm für Arbeitskleidung, die Schutz bei kurzzeitigem Kontakt mit Flammen bietet. Diese Norm ist für Situationen gedacht, in denen vorübergehend Entzündungsgefahr besteht, aber kein vollständiger Hitzeschutz gemäß EN ISO 11612 erforderlich ist.

Die Kleidung begrenzt die Flammenausbreitung, verhindert, dass der Stoff weiter brennt oder schmilzt, und verringert das Verbrennungsrisiko.

Was bedeutet EN ISO 14116?

Die Norm EN ISO 14116 beschreibt die Anforderungen und Prüfverfahren für flammhemmende Kleidung, die die Ausbreitung von Feuer verzögert.

Es handelt sich um Kleidung, die bei kurzzeitigem Flammenkontakt verwendet wird, beispielsweise bei Arbeiten, bei denen es zu gelegentlichen Entzündungen oder Funkenbildung kommen kann.

Die Leistung wird anhand von drei Indexklassen bewertet, die angeben, wie gut der Stoff gegen Flammen beständig ist.

Symbol und technische Anforderungen der EN ISO 14116

Kleidung, die dieser Norm entspricht, ist an dem Flammensymbol mit der Bezeichnung EN ISO 14116 und der entsprechenden Indexklasse (1, 2 oder 3) zu erkennen.

Die Kleidung wird gemäß ISO 15025 getestet, wobei der Stoff einer flachen Flamme und einer geriffelten Flamme ausgesetzt wird.

Die Leistung wird in drei Indexstufen unterteilt:

  • Index 1 – begrenzter Schutz
    • Der Stoff darf sich nicht entzünden
    • Nachbrennen ≤ 2 Sekunden
    • Keine schmelzenden Tropfen
    • Muss immer über anderer Kleidung getragen werden (kein direkter Hautkontakt erlaubt)
  • Index 2 – mittlerer Schutz
    • Keine Entzündung
    • Nachbrennen ≤ 2 Sekunden
    • Keine schmelzenden Tropfen
    • Darf direkt auf der Haut getragen werden
  • Index 3 – höchster Schutz
    • Keine Flammendurchdringung oder Nachbrennen
    • Keine Schmelz- oder Tropfenbildung
    • Bietet den besten Schutz bei kurzzeitigem Flammenkontakt

Kombination mit anderen Normen

Für Situationen, in denen neben Flammkontakt auch Hitze- oder Funkenschutz erforderlich ist, wird EN ISO 14116 häufig mit anderen Normen kombiniert, wie z. B.:

  • EN ISO 11612 – Schutz vor Hitze und Flammen
  • EN 1149-5 – antistatische Eigenschaften
  • EN 13034 – Schutz vor flüssigen Chemikalien

So entsteht ein umfassender Schutz bei kombinierten Risiken.

Wo wird EN ISO 14116-Arbeitskleidung verwendet?

Diese Norm ist für Arbeitsumgebungen gedacht, in denen vorübergehende oder gelegentliche Flammenrisiken bestehen, aber keine längere Hitzeeinwirkung auftritt.

Häufige Branchen und Anwendungen:

  • Wartung und technischer Dienst
  • Labore und Testanlagen
  • Petrochemische und Energieindustrie
  • Logistikumgebungen mit vorübergehender Brand- oder Funkengefahr

EN ISO 14116-Arbeitskleidung bietet zuverlässigen Grundschutz bei kurzzeitigem Kontakt mit Flammen, ohne dass die Kleidung zu schwer oder einengend ist.

Prüfverfahren nach EN ISO 14116

Das Prüfverfahren bewertet:

  • Entflammbarkeit des Stoffes
  • Nachbrenndauer und Nachglühzeit
  • Vorhandensein von Schmelztropfen
  • Mögliche Flammendurchdringung

Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wird die Kleidung in die Indizes 1, 2 oder 3 eingestuft.

Leistungs- und Designanforderungen der Norm

  • Die Wahl des Stoffes bestimmt den Schutzgrad (je höher der Index, desto besser der Schutz).
  • Die Konstruktion der Kleidung darf keine Öffnungen oder Nähte aufweisen, durch die die Flamme hindurchdringen kann.
  • Kleidung des Index 1 muss immer über anderer Kleidung getragen werden.
  • Die Passform muss Bewegungsfreiheit bieten, ohne dass das Schutzniveau beeinträchtigt wird.

Schulung EN ISO 14116: Sicheres Arbeiten bei kurzzeitigem Flammkontakt

In der Hydrowear EN ISO 14116-Schulung lernen Sie, was begrenzte Flammenausbreitung bedeutet, wann diese Norm gilt und wie Sie die richtige Kleidung für Ihr Risikoprofil auswählen.

Ideal für Sicherheitsfachkräfte, HSE-Manager und Arbeitsschutzkoordinatoren, die Mitarbeiter oder Kunden kompetent zu flammhemmender Arbeitskleidung beraten möchten.